»Grauzone« – Praktische Bachelorarbeit von Lisa-Marie Gasparek
Bachelorarbeit

»Grauzone«
Graffiti – eine vielschichtige Gratwanderung im urbanen Raum Schwerpunkt: Publikationsdesign, Datenvisualisierung
Diese Publikation behandelt das Thema Graffiti mit einem offenen Blick – ohne Vorurteile. Sie lädt Leser*innen dazu ein, neue Perspektiven zu entdecken und die unklaren Grenzen zwischen Kunst und Vandalismus, Legalität und Illegalität, Hässlichkeit und Schönheit, Anonymität und Sichtbarkeit, Aufwertung und Abwertung (…) zu erkunden – nicht, um zu urteilen, sondern um die Vielschichtigkeit, Aussagekraft und Relevanz dieser urbanen Ausdrucksform zu verstehen.
Dieser Zwiespalt als Teil des Konzeptes, schlägt sich in Layout und Materialität nieder und wird durch aussagekräftige Daten- visualisierungen ergänzt und so greifbar und erlebbar gemacht. Das Buch beleuchtet dabei ganz bewusst die unterschiedlichen Sichtweisen von KünstlerInnen und BefürworterInnen bis hin zu SkeptikerInnen und GegnerInnen – um Graffiti in all seiner Komplexität greifbar zu machen.
Um den urbanen Raum einzufangen und Graffiti visuell erfahrbar zu machen, kommen verschiedene Papiersorten zum Einsatz – hellgraues, dunkelgraues, weißes als auch Transparentpapier.Leser*innen sollen das Buch nicht nur in den Händen halten, sondern es aktiv bewegen. Texte werden deshalb gedreht oder auf den Kopf gestellt. Immer wieder entsteht dabei auch eine bewusste Unleserlichkeit – erzeugt durch die Kombination zweier sehr unterschiedlicher Schriften und das Spiel mit Groß- und Kleinschreibung.Transparentseiten schaffen zusätzliche Ebenen, in denen ein interessantes Schriftspiel entsteht. Zudem sollen sie zeigen, dass die Grenzen, die Graffiti mit sich bringt oft nicht klar zu ziehen sind, sondern fließend ineinander übergehen, gar nicht gezogen werden können, oder auch jedes Mal wo anders liegen. Die besonders auffällige Schriftmischung steht sinnbildlich für alle Beteiligten: für Menschen, die nicht selbst Graffiti sprühen, für GraffitikünstlerInnen und für die Farbe aus der Spraydose. Die Datenvisualisierungen greifen den Wandel von Vandalismus zu Kunst auf, zeigen visuelle Unterschiede zwischen illegalem und legalem Graffiti, thematisieren die Beziehung zwischen GraffitikünstlerIn und HausbesitzerIn sowie die Schnelllebigkeit von Graffiti. Viele dieser Darstellungen werden zusätzlich durch Karten unterstützt.