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Die Zukunft der Eventbranche

Expertenkommentar von Mag. Helmut Kienast, Studiengangsleiter Event Engineering und Studiendekan der Fakultät Technik & Wirtschaft an der New Design University (NDU) St. Pölten

Studiengangsleiter Helmut Kienast gibt in einem Statement seine Einschätzung zur Entwicklung der Eventbranche nach der Covid-19 Pandemie ab. Sein Fazit: »Der ständige Wunsch nach Entertainment als Erlebnis und Werbung als Ereignis wird nach der Krise größer sein, als je zuvor.« 

Worin sehen Sie mittel- und langfristige Auswirkungen der Coronakrise auf die Eventbranche?
Die Eventbranche wurde durch die Covid-19-Pandemie genauso hart getroffen wie viele andere Branchen auch. Finanzielle Verluste und die damit verbundenen sozialen Auswirkungen auf Event Engineers und Eventmanager sind kurzfristig enorm. Jedoch ist das Eventbusiness generell einer der dynamischsten und schnell wachsensten Märkte. Es gibt keine Dienstleistungsebene mehr, die sich dem wirtschaftlichen Instrument einer Eventrealisierung verschließt. Der ständige Wunsch nach Entertainment als Erlebnis und Werbung als Ereignis wird nach der Krise größer sein, als je zuvor. Somit sehe ich grundsätzlich keine langfristigen Auswirkungen auf unsere Branche.  

Wo liegen die größten Schwierigkeiten und Gefahren?
Das Hochfahren von Events und die damit verbundenen Ansammlungen von Menschen muss natürlich ethisch gerechtfertigt sein, wann und wie man dies macht. Man muss aber auch ethisch rechtfertigen, wenn man es nicht tut. Mir ist es an dieser Stelle ein Anliegen zu sagen, dass ich den von der Regierung und von der österreichischen Bevölkerung so imposant mitgetragenen »Flatten the Curve«-Ansatz für richtig halte. Dementsprechend wichtig ist es jetzt, die gesetzten Maßnahmen mit dem notwendigen Feingefühl aus der Perspektive des Gesundheitssystems und der Ökonomie zu lockern. Die Bedeutung der Wissenschaft kann in diesen Tagen nicht hoch genug eingestuft werden. Um den Weg aus dieser Krise für die Eventbranche so gut wie möglich zu schaffen, braucht es viele solide valide Daten. Es muss ein sehr transparenter Prozess des langsamen Hochfahrens des Eventbusiness beginnen. Dieser Ansatz bedarf einer ständigen Evaluierung und Adaptierung. Ein gesundes Wirtschaften im wahrsten Sinne des Wortes »gesund« muss das Ziel sein. In diesem Kontext sehe ich gerade unseren Studiengang Event Engineering an der NDU in einer zentralen Rolle.

Gibt es Bereiche der Eventbranche, die von der Krise profitieren – oder generell, wird die Krise womöglich auch positive Auswirkungen haben?
Vorab, ich bin nicht jemand der eine Krise im Ausmaß einer COVID-19-Pandemie als »Chance« oder als Basis für positive Auswirkungen sieht. Egal, um welche Dienstleistung es sich handelt. Zu groß ist die soziale und die damit verbundene ökonomische Katastrophe. Es zeugt von fachlicher Inkompetenz, wenn man die Lösung einer Krise in den Worten von sogenannten »Zukunftsexperten« oder Philosophen sucht, deren Expertisen nicht auf validen und empirischen Daten beruhen. Wobei die Eventbranche einen Vorteil gegenüber anderen Tätigkeiten hat. Digitale Technik als Basis für Konzeption und Steuerung unterschiedlicher technischer Parameter ist bereits ein aktueller Faktor. In Zeiten wie diesen eröffnet Digitalisierung hinsichtlich interaktiver und kollektiver Ausführung neue Dimensionen und ermöglicht das virtuelle Event als Erlebnis. Darüber hinaus rücken Faktoren wie Kreativität und Innovation wieder in das Zentrum jeder Eventplanung. Progressive und avantgardistische Formen von analogen Events, deren Konzeption nicht auf Massenansammlungen beruht, werden sich kurzfristig in einer Krise wie dieser und auch mittelfristig darüber hinaus behaupten können.

Was ist in einer solchen Krise besonders wichtig?
Besonders wichtig ist ein »sachlicher Optimismus“. Wir brauchen weder realitätsfremde Optimisten, die eine »wird sowieso wieder alles gut« Philosophie vertreten, noch extreme Pessimisten, die alle aus Angst in Schockstarre verfallen. Es scheint mir wichtig, dass wir in Zeiten wie diesen sachlich und auf empirisch basierten Daten Entscheidungen treffen. Wesentlich sind kompetente Event Engineers, Experten und Akademiker, die wissenschaftliche und kreative Lösungen im Kontext dieser großen Herausforderung einer Krisenbewältigung anbieten können. Die Forschung als wesentlicher Bestandteil trägt zur besseren Verständnis, Systematik und zur Weiterentwicklung von neuen Strategien und Innovationen bzw. zu einem wissenschaftlichen Diskurs auf universitärer Ebene bei. Dies ist für die Bewältigung einer Krise und für eine rasche ökonomische Konsolidierung danach essenziell.

Inwiefern spielt die Corona-Krise nun auch in ihrem Unterricht eine Rolle?
Ich persönlich sehe die akademische Landschaft in Krisenzeiten besonders gefordert. Neben dem Bildungsauftrag stehen Universitäten auch in der Pflicht, durch innovative Ansätze und durch Forschung den richtigen Weg und Lösungen aus und für die Krise und für die Zeit danach zu geben. Die NDU ist in diesem Kontext sehr gut aufgestellt, da Innovation und Kreativität eine zentrale Rolle unserer Identität sind. Der Bachelorstudiengang Event Engineering sieht sich gerade jetzt als Kompetenzzentrum einer sachkundigen Weiterentwicklung des Systems »Event«. Die Dozenten der NDU haben enorm schnell reagiert und so werden bereits in aktuellen Forschungsarbeiten des Sommersemesters 2020 COVID-19 Szenarien implementiert. Der Unterricht nimmt sich bewusst aktiv der Problematik an. Ziel ist es, dass zukünftige akademische Eventmanager unter ähnlichen Rahmenbedingungen kompetente und richtige Lösungen anbieten können. Die akademische Lehre ist für neue Formen von lösungsorientiertem epistemischen Wissen und somit für eine kompetente Krisenbewältigung von enormer Wichtigkeit.

 

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