NATÜRLICH [...] WEIß
Lena Kasten
Das schlichte Erscheinungsbild der Ausstellung leitet sich aus dem Namen des Ausstellungsobjekts ab. Als Ausstellungsdesign werden daher acht weiße Kuben, verschiedener Größe mit unterschiedlichen thematischen Raumaufteilungen in der Glanzstoffhalle in St. Pölten verteilt.
Die weißen Kuben sind auf den ersten Blick unzusammenhängend in der Halle positioniert. Der Besucher muss sich den einzelnen Räumen nähern, um mehr zu erfahren. Ändert sich seine Perspektive werden Eingänge sichtbar, erste Blicke in die Räume verraten, dass das Innere der Raumstruktur nicht mit der äußeren Erscheinung übereinstimmt. Während das Erscheinungsbild metaphorisch rekonstruiert wird, widmen sich die Inhalte einer kulturhistorischen Dekonstruktion.
Ein Ziel der Ausstellung ist es, die noch heute verbreitete, weiße Ausstellungswand nicht als selbstverständlich zu verstehen, sondern als eine historische Entwicklungsstufe, der zahlreiche Entwicklungsstufen vormoderner Präsentationsformen vorhergingen.
Ebenso bietet die Ausstellung den Besuchern die Möglichkeit ihre Wahrnehmung zu schärfen:
Was heißt weiß? Ist weiß immer gleich weiß? Die Besucher können mehr über die Entwicklung, Herstellung sowie Hintergründe der „Farbe“ erfahren, um in Folge dessen auch ein Gefühl für ihre räumliche Wirkung zu entwickeln. Am Schluss der Ausstellung haben die Besucher die Chance den von Brian O’Doherty geschaffenen „white cube“ in einer hyperrealistischen Form zu erfahren.