Patiniert
"Im Zentrum meines Projektes steht der Patinierungsprozess. Bei meiner Recherche faszinierte mich einerseits die Variabilität der künstlichen Patina, die vielfältige Farben entstehen lässt, und andererseits das Entstehen einer natürlichen Patina. Meine Idee ist, diese beiden Aspekte zu kombinieren. Durch eine mechanische Übersetzung von natürlichen Gegebenheiten wollte ich die künstliche Färbung eines Kupfergegenstandes steuern. Dazu musste ich Umwelteinflüsse „einfangen“.
Ähnlich wie bei der natürlichen Patina fließen auch bei meiner Apparatur Gegebenheiten der Umwelt mit ein. Die Patinierungsflüssigkeit wird durch gleichmäßiges Tropfen auf ein Kupferobjekt aufgetragen. Das Objekt wird durch den Wind in eine Pendelbewegung gesetzt. So tropft die Patina, je nach Windstärke auf das Objekt – bei leichtem Wind eher in die Mitte, bei stärkerem Wind weiter außen. Je nachdem wo der Apparat aufgestellt wir, welche Wetterbedingungen herrschen und in welcher Zeitspanne das Objekt dem Patinierungsprozess ausgesetzt wird, entstehen unterschiedliche Muster.
Der Patinierungsapparat wird aus zwei Teilen zusammengesteckt und kann mit wenigen Handgriffen aufgebaut werden. Hat der Prozess ein Ergebnis erreicht, das den Gestalter oder den Kunden zufriedenstellt, kann der Vorgang jederzeit beendet werden." (Laurenz Kyral)