Success Story: Von der NDU zum Wunschjob

„Das passt ja wie die Faust auf´s Auge!“, dachte sich Lukan Stotter 2016 bei der Internet-Recherche nach geeigneten Studiengängen. Der NDU-Bachelor „Design, Handwerk & materielle Kultur“ (DHMK) passte nämlich genau zu seinen Vorstellungen. „Ich war damals in einem kleinen Möbeldesign-Geschäft in Bregenz angestellt und für die Planung, Montage und den Verkauf zuständig. Ich wollte aber immer schon neue Dinge und Produkte entwickeln und mit den unterschiedlichsten Materialien experimentieren. Ein Studium an der NDU hat daher wie auf mich zugeschnitten gewirkt.“ Die Entscheidung war daher schnell getroffen.
Lukan absolvierte davor die Tischlerfachschule mit Gesellenprüfung sowie ein Kolleg für Innenarchitektur und Holztechnik mit Reifeprüfung in Villach. Die nächste Station auf dem Bildungsweg führte ihn daher ans fast andere Ende von Österreich. Im Oktober 2017 ging die NDU-Reise mit einem Selbsterhalterstipendum dann endlich los.
Das H in DHMK
„Gerne denke ich an die vielen interessanten Projekte zurück, von denen mich einige quer durch das Studium begleitet haben.“ Future Labs, die Teilnahme an einem Symposium oder Semesterprojekte mit seinen Kommiliton*innen waren daher das erklärte Highlight seines Studiums. Alles Praktische eben. Als Tischlergeselle konnte Lukan schon ein großes Wissen in den Studiengang mitbringen, vor allem was das H in DHMK betrifft. „Ich habe mich dann für die zusätzliche Metallausbildung eingetragen und in den zwei Jahren viel gelernt und mitgenommen.“ Aber auch für die Theorie begeisterte sich Lukan sehr: „Meine Lieblingsvorlesung war Manual Culture bei Dr. Peter Stasny. Da ging es um Design-Geschichte und da konnte ich viel für mich mitnehmen.“
Während des Studiums konnte er auch mehrere Probjekte als Produktdesigner umgesetzen. „Mit zwei Produktdesignern aus Lindau am Bodensee habe ich ein Crowdfunding gestartet, das sich mit der Entwicklung von Möbeln aus alten Rotorblättern beschäftigt hat. Da habe ich auch ein Video geschnitten und das Crowdfunding umgesetzt“. Generell denkt er gerne an die unterschiedlichen Projekte zurück, die er mit seinen Mit-Studierenden umsetzen konnte. „Es war immer ein Miteinander und diese Gemeinschaft hat meine NDU-Zeit stark geprägt.“ Auch die Zusammenarbeit mit Studiengangsleiter Stefan Moritsch war für Lukan optimal. „Stefan hat immer aktuelle Themen in die Semesterarbeiten einfließen lassen, hat die Aufgabenstellungen stets klar formuliert und war jederzeit erreichbar für Fragen, das alles habe ich sehr an ihm geschätzt.“
Und ein bestimmtes Future Lab Projekt hat Lukan besonders begeistert: „Eines der schönsten Projekte war für mich eindeutig die Entwicklung eines neuen Ofengriffs für die Firma Ortner Öfen in Loosdorf.“
„Genau das, was ich gesucht habe“
Nach dem Studium dann der große Glücksgriff: „Nach meiner Ausbildung an der NDU hatte ich das Glück, fast sofort meinen Wunschjob in einem Designbüro für Innenarchitektur angeboten zu bekommen, dies erwies sich als optimal für mich“, freut sich Lukan. Bei der Jürgen Krämer GmbH in Lustenau ist er seit Oktober 2020 für Planung & Design zuständig und kann seine Interessen nun auch im Beruf ausüben. „Der Job gefällt mir super, er beinhaltet genau die Aufgaben, die ich immer gesucht habe.“ Besonders schwärmt Lukan von einem Projekt in der Produktentwicklung, das er kürzlich für seine Firma umsetzen durfte: „Wir bekamen eine Anfrage, eine Halterung und Ladestation für fünf E-Scooter zu entwickeln. Durch Prototypen, Skizzen und 3D-Daten ist das letztendlich verwirklicht worden. Das war eine Herausforderung, alles so zu konstruieren, dass die Handhabung mit nur zwei Handbewegungen erfolgen kann. Ich habe auch noch eine Abtropfwanne eingebaut, um Verschmutzungen mühelos zu entfernen.“
„Macht das, was euch Spaß macht und interessiert“, lautet der Rat des 29-jährigen Dornbirners an frische und angehende DHMK-Studierenden. „Auch wenn das Semesterprojekt am Anfang so wirkt, als könntet ihr mit dem Thema nichts anfangen, ihr werdet immer den richtigen Weg finden, der euch zum Schluss bei der Endpräsentation zeigt, dass sich die investierte Zeit ausgezahlt hat“, sagt Lukan, für den sich sein DHMK-Studium ebenfalls ausgezahlt hat: „Ich habe damals die richtige Entscheidung für mich getroffen.“
(c) Jürgen Krämer